Ende Juni konnte das Netzwerk Lörrach nach den Corona-Jahren endlich wieder mit Betriebserkundungen beginnen. Vertreterinnen und Vertreter aus allen Schularten, aus der Wirtschaft sowie die Berater*innen der Agentur für Arbeit waren zu Gast bei der Firma Graf GmbH in Tannenkirch. Unter den Teilnehmenden befanden sich zudem gleich drei Vorstandsmitglieder des Netzwerkes – Herr Eckert, Frau Weiß und Herr Holweg – und mit Herrn Kiefer auch ein Mitglied der Steuergruppe.
An diesem Nachmittag konnten wir die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten im SHK-Handwerk kennenlernen. Das familiengeführte Unternehmen, welches zurzeit etwa 40 Mitarbeitende beschäftigt, präsentierte sich überzeugend als moderner und zukunftsorientierter Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Bereich Heizungsmodernisierung, Badrenovierung und Wohnraumsanierung. Dabei hat sich SCHULEWIRTSCHAFT in die neusten Entwicklungen der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik einführen lassen, hat die Vor- und Nachteile der aktuellen Wärmepumpen verstehen gelernt und die praktischen Arbeiten der in diesem Jahr geprüften Lehrlinge und Meister betrachten können. Ein Vergleich der Gesellenstücke heute mit jenen aus der eigenen Ausbildungszeit von Herrn Graf ließ die Veränderungen im Berufsbild besonders plastisch werden.
Hier war es dem engagierten Geschäftsführer ein großes Anliegen uns die wachsende Komplexität und die Vielfalt des Berufes des Anlagenmechanikers SHK näher zu bringen. Themen wie Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind in dem Beruf zuhause. Der immer größer werdende Aufgabenbereich verlangt nach Spezialist*innen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise entwickeln können. Natürlich werden diejenigen gebraucht, die vor allem gerne auf der Baustelle arbeiten, schrauben, verlegen, installieren. Doch zugleich wird der Beruf immer vielschichtiger und digitaler, d.h. es werden auch diejenigen gebraucht, die programmieren und am Laptop Pläne zeichnen können, selbständige digitale Auftragsorganisation beherrschen und vertiefte Kenntnisse aus angrenzenden Bereichen wie der Elektrotechnik mitbringen.
Diese rasant fortschreitenden Veränderungen des Berufsbildes, das betonte Herr Graf mit Nachdruck, führen zu einem Anforderungsprofil für Azubis, das zunehmend nach Absolvent*innen mit höheren Bildungsabschlüssen verlangt. Gerne würde er deshalb noch mehr Abiturient*innen für eine Ausbildung begeistern und räumt mit vielen gängigen Vorurteilen gegenüber seiner Branche auf. So hebt er das sehr attraktive Gehalt ausgelernter Anlagenmechaniker*innen hervor, das den Vergleich mit Studienberufen nicht zu scheuen braucht, und verweist auf die vielfältigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Nicht zuletzt kommt dem Beruf in Zeiten der Klimakrise eine Art Schlüsselrolle zu, was eine Ausbildung auch inhaltlich spannend, herausfordernd und erfüllend macht. Die Arbeit ist sinnstiftend, Anlagenmechaniker*innen werden mehr denn je gebraucht .
Herr und Frau Graf haben uns bei der rundum gelungenen Betriebserkundung von ihrer Firmenphilosophie überzeugt. Team-und gemeinschaftsstiftende Aktionen sind dem Unternehmen genauso wichtig wie das Streben nach Kundenzufriedenheit und Innovation.
Ein sehr anregender Austausch folgte im Anschluss an die Erkundung. Heiß diskutiert wurde z.B.: Wie soll künftig die Ausbildung dokumentiert werden – rein digital oder durch das bewährte Führen eines handschriftlichen Berichtsheftes? Wie würden Sie sich entscheiden?
Weitere Informationen zur Netzwerkarbeit in Lörrach erhalten Sie hier:
Heiko Holweg
Service SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg
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Silke Günther
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