Zukunftskongress: Künstliche Intelligenz in Bildung und Ausbildung

  Rückblick auf eine Veranstaltung des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT Breisgau | Breisgau

Podiumsdiskussion zu ChatGPT und generativer KI – Chancen, Herausforderungen, Grenzen

An ChatGPT und anderen Tools der generativen KI führt mittlerweile im Schulalltag kein Weg mehr vorbei. Doch wie genau kann und soll KI in Bildungseinrichtungen und Ausbildungsprogrammen sinnvoll eingesetzt werden? Welche Chancen ergeben sich daraus und welche Herausforderungen sind dabei zu bewältigen?

Auf der von Olaf Ploh, Heiko Holweg und Giuliana Kiefer moderierten Podiumsdiskussion des Netzwerkes SCHULEWIRTSCHAFT Breisgau gab im Erasmus-Gymnasium Denzlingen eine Expertenrunde unter reger Beteiligung des zahlreich erschienenen Publikums am vergangenen Dienstag darauf ihre Antworten. 

„Wir stehen an einem Wendepunkt: Zum ersten Mal haben wir eine Situation, in der die Lernenden einen Wissensvorsprung vor den Lehrenden haben“, erläutert Sebastian Zilch, Gründer „Exponentielle Schule“. In einer „Welt, in der bald jeder seinen eigenen KI-Assistenten hat“, benötigen wir, so Zilch weiter, vor allem eines – „Resilienz“. KI wird uns mit Erfahrungen konfrontieren, die unser Selbstverständnis tief erschüttern. Eindrücklich illustriert er dies am Rücktritt des ehemaligen Go-Weltmeisters Lee Sedol, der über seine Niederlage gegen die Google-KI DeepMind nicht hinwegkam. Auf solche Frustrationen muss Schule unsere Kinder künftig vorbereiten.

Auch wenn KI die Bildungslandschaft grundlegend verändert, werden Lehrer*innen nicht überflüssig werden, davon ist Dieter Molitor, Fortbildner Digitale Medien am ZSL, überzeugt. Denn „Lernen ist eine emotionale Angelegenheit, ein Beziehungsgeschehen“, eben keine „reine Wissensvermittlung“. Große Hürden und Herausforderungen sieht er im Datenschutzbereich bei der Implementierung von in Schulen nutzbaren KI-Lösungen. Es herrsche allerdings im Schulbereich „eine selten dagewesene Einigkeit“ darüber, dass KI-Tools schnell flächendeckend nutzbar gemacht werden müssen.

Jan Ole von Hartz, Doktorand im „Robot Learning Lab“ der Universität Freiburg, wirft einen erfrischend optimistischen Blick auf die aktuellen Umbrüche. Der Umgang mit KI-Tools müsse spielerisch im Unterricht trainiert werden, wie der mit anderen Werkzeugen auch. Grundlegende Fähigkeiten, wie Rechnen und Schreiben, verlören dadurch nicht an Bedeutung. KI-Assistenten seien einfach ein weiteres Hilfsmittel, wie es auch Taschenrechner, PCs oder Google sind, allerdings eines, das „Zugang zu enormem Wissen“ ermöglicht. In der KI-Revolution kann von Hartz momentan nicht den Treibstoff sehen, der zur Initialzündung für die Entstehung der sog. Singularität würde, und bremst pessimistische Ängste vor einer allumfassenden Herrschaft der KI.  

Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Breisgau dankt den hervorragenden Diskutanten und dem hochinteressierten Publikum für einen spannenden Abend und den regen Austausch!

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Expertenrunde

Voll besetztes interessiertes Publikum

Diskussionsrunde